Die erste Woche
- saidahj4
- 9. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Mai
Die erste Woche ist bereits um. Erfolgreicher als erwartet und doch habe ich noch nicht viel Konkretes in der Hand, was ich euch vorweisen kann. Zu meinem Erstaunen bin ich bereits zwei Tage nach einer Hausbesichtigung in diesem gemütlichen Haus eingezogen und habe somit seit Samstag ein Ort, den ich gerne Zuhause nenne.
Bereits ein Tag nach meiner Ankunft habe ich ein Treffen mit einer Holländerin, die seit zehn Jahren eine NGO vor Ort führt, wahrgenommen. Dabei handelt es sich um eine Schule mit Kindern, die eine körperliche und/oder kognitive Beeinträchtigung haben. Unter anderem Kinder mit Cerebralparese. Mit Hilfe eines Bekannten vor Ort habe ich von dieser NGO mit dem Namen More Africa erfahren und wollte unbedingt mehr wissen. Einerseits um keine Konkurrenz für ihre wundervolle Arbeit darzustellen und andererseits, um zu erfahren, ob es Kooperationsmöglichkeiten gibt. Tatsächlich stellte sich heraus, dass sie seit längerer Zeit Schwierigkeiten haben jemanden zu finden, der den Physiotherapie Teil abdeckt. Somit besteht gegenseitig grosses Interesse für eine Zusammenarbeit. Wie diese genau aussehen wird, soll sich in den nächsten Wochen zeigen, wobei die Schule vom 22.4-31.05.25 erstmal für Urlaub geschlossen sein wird. Dies bietet allenfalls die Möglichkeit Saidi auf dem Festland zu besuchen und seine Therapie fortzusetzen. Unsere grobe Vorstellung der Zusammenarbeit sieht jedoch bisher so aus, dass ich einige Kinder der Schule von more africa komplett in meinem Projekt einbeziehe und diese intensive Therapie bei mir erhalten, während ich für die Therapie der restlichen Kinder Personal von more africa dazu schulen werde. Im Gegenzug darf ich mein komplettes Projekt, auch mit Kindern ausserhalb von more africa, in ihren Räumlichkeiten durchführen. Zudem kann ich das Netzwerk des Personals von more africa nutzen, um weitere Kinder mit Cerebralparese für mein Projekt ausfindig zu machen. Denn alle Kinder dieser Schule leiden an einer kognitiven Einschränkung und in meinem Projekt würde ich gerne noch weitere Kinder mit vorwiegend körperlicher Einschränkung einbeziehen.
Bezüglich Visa und Arbeitsbewilligungen ist erfreulicherweise auch schon etwas im Gange. Natürlich hat es nicht wie vereinbart mit dem Gesundheitsministerium von Zanzibar funktioniert, dass alles nur zur Unterschrift und Bezahlung bereit sein wird, sondern es stecken noch einige weitere Prozesse dahinter. Um alles etwas zu vereinfachen, habe ich mich entschieden vorerst keine eigene NGO zu registrieren, sondern das Ganze erstmal untere einer bereits bestehenden NGO eines Bekannten laufen zu lassen. Dies erspart einiges an Aufwand und Kosten. Morgen habe ich mein zweites Meeting im Gesundheitsministerium, um mit dem Prozess fortzufahren.
Heute besuchte ich gemeinsam mit dem Personal von more africa eine andere NGO mit italienischer Leitung, die sehr ähnliche Tätigkeiten wie more africa verfolgen. Wir erhofften uns dadurch inspiriert zu werden und allenfalls weitere Zusammenarbeiten zu ermöglichen. Wie sich herausstellte haben auch sie Schwierigkeiten eine optimale Lösung für die Therapieabdeckung zu finden. Das Zusammenarbeiten mit lokalen Therapeuten stellt sich als schwierig heraus und somit haben sie zwischen grossen Therapiepausen einfach immer wieder Mal einzelne Volunteers aus Europa. Da sie die Kinder von verschiedenen Orten der Insel abholen und in die Schule bringen, wo sie zurzeit keine Therapie erhalten, habe ich eine mögliche Zusammenarbeit zur Therapieabdeckung von Kindern in der Nähe von Paje durch mich vorgeschlagen. Um diese Möglichkeit weiterzuverfolgen, werde ich möglichst bald mit Personal von more africa einen weiteren Standort dieser NGO besichtigen.
Meine erste Woche war sehr intensiv. Erfreulicherweise sehe ich jedoch ein grosses Potenzial und bin weiterhin davon überzeugt, dass mein Projekt vieles bewirken wird. Ich freue mich sehr auf die nächste Zeit und bin gespannt, wie es uns gemeinsam gelingt alle Möglichkeiten auszuschöpfen und gemeinsam etwas wundervolles zu erschaffen.🧑🦽🫶

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